In den letzten Jahren hat das Rennvelo deutlich an Popularität gewonnen. Manchmal wird es auch schon als das „neue Golf“ bezeichnet. Allerdings kann der stetig zunehmende Auto- und Töffverkehr auch kräftig nerven und gefährlich sein. Gerade in der Region Horgen/Zimmerberg/Einsiedeln gibt es aber etliche Nebenstrassen, welche auch an einem schönen Sommer-Sonntag fast keinen Verkehr aufweisen und auch noch spektakuläre Aussichten bieten. Klar, so flach wie auf der Zürichseerunde geht es kaum, aber für die Anstrengung wirst du reichlich belohnt. Versprochen!

Nachfolgend findest du unsere Tipps für unbekanntere Rennvelorouten in der Region. Sie sollen dir Anregungen geben für tolle Touren und auch dazu animieren, selber weitere Strecken zu entdecken. Mit einem normalen Rennvelo sind alle diese Strecken sehr gut fahrbar, entsprechende Übersetzungen vorausgesetzt. Die beschriebenen Strecken sind nur eine kleine Auswahl und können teilweise gut miteinander kombiniert werden. Lass dich inspirieren, viel Spass.

1. Routen von oder nach Horgen (Seehallen)

Tipp 1: Alte Ironmanstrecke von Horgen an den Hüttnersee

16.6 km, 460 Höhenmeter
Schwierigkeit: 3 (von 6)
Landschaft: 5 (von 6)

Bis Ende der 1990er-Jahre führte der Ironman von Zürich dem See entlang bis Käpfnach, von dort begann der wunderschöne Anstieg hoch nach Schönenberg. Wir haben die Strecke etwas angepasst, sie endet nun an der Badi Hüttnersee. Highlights: Kurz vor der Autobahn (Neubüel) zurückschauen und die wunderschöne Aussicht auf den Zürichsee bis nach Zürich geniessen. Heartbreak Hill nach der Abzweigung Herrlisberg am Wädenswiler Berg mit bis zu 14%. Und dann natürlich der wunderschöne Hüttnersee mit seiner Badi.

Tipp 2: Rollercoaster Hirzel

9 km, 370 Höhenmeter
Schwierigkeit: 3 (von 6)
Landschaft: 5 (von 6)

Von den Seehallen geht es vorerst auf der Hauptstrasse hoch Richtung Autobahn. Schon kurz nach dem Start wird es schnell verkehrsberuhigt. Und dann geht es so richtig zur Sache. Bis nach Hirzel legen sich einige richtig fiese Rampen in den Weg. Aber dafür bist du fast alleine und kannst auch links und rechts die Aussicht geniessen. Highlights: Das stetige Hoch (und weniger häufige Runter) mit toller Aussicht ab Horgenberg.

Tipp 3: Einsiedeln – Egg – St. Meinrad – Horgen (Panoramaroute)

37,7 km, 550 Höhenmeter
Schwierigkeit: 4 (von 6)
Landschaft: 6 (von 6)

Diese Tour empfehlen wir in genau dieser Richtung zu fahren. Denn: Die Panoramasicht kannst du so am besten geniessen. Von Einsiedeln geht es über die alte Brücke an die gegenüberliegende Seite des Sihlsees, wo ab Egg ein (fast) unbekannter kleiner und fieser Anstieg zum ersten Aussichtspunkt führt. Von dort oben öffnet sich der Blick auf Ufenau und Lützelau steil unten im Zürichsee. Aber das ist nur ein erster Panorama-Vorgeschmack. Nun geht es runter zur malerischen Kapelle von St. Meinrad und weiter unten scharf rechts. Nach diesem Anstieg und einer kurzen Abfahrt (rechts halten) dann der grosse Moment: Gigantisches Panorama über den (fast) gesamten Zürichsee bis runter nach Zürich. Sobald du dich von diesem Anblick gelöst hast, geht es weiter via Schindellegi oberhalb des Hüttnersees vorbei am südlichsten Punkt des Kantons Zürich (Achtung, auch hier wieder ein schönes Panorama Richtung Zürich) auf schönen Nebenstrassen bis Horgen. Highlights: Panorama oberhalb Schindellegi über Zürichsee.

2. Strecken in der Region Obersee, Raten, Sihlsee

Tipp 4: Via Rinderweidhorn auf die Sattelegg

11.5 km, 850 Höhenmeter
Schwierigkeit: 6 (von 6)
Landschaft: 5 (von 6)

Bereit für die Challenge Rinderweidhorn? Ein anspruchsvoller Anstieg wartet hier auf dich als Alternative zur klassischen Route auf die Sattelegg. Von Altendorf führt die Nebenstrasse hoch und hoch und hoch. Auf den letzten 2 Kilometern fährst du teilweise über einen kiesigen Waldweg, der aber gut fahrbar ist. Praktisch verkehrsfrei kletterst du somit vom Obersee bis auf fast 1’300 Meter über Meer. Nach kurzer Abfahrt kommst du hinter dem Restaurant auf der Passhöhe der Sattelegg raus und befindest dich auf einen Schlag wieder in einer anderen Welt mit all den Töffs, Autos und dem ganzen Ausflugstrubel. Was für ein Gegensatz. Highlights: Panoramasicht satt über den Obersee und die Berge. Verkehrsfreie Alternative zur Satteleggpassstrasse. Gravelabschnitte am Schluss.

Tipp 5: Raten/Gottschalkenberg in 3 Varianten

Der Raten ist ein (vor allem auch bei Töfffahrern) beliebter Ausflugspass. Zum Glück gibt es für alle Rennvelofahrer eine praktisch autofreie Alternative, um von der Seite Horgen/Zimmerberg auf den Raten zu gelangen: Gottschalkenberg. Der Anstieg kann in drei Varianten auf asphaltierter Strasse gefahren werden, alle drei haben ihren Reiz. Und vor allem bieten sie immer wieder eine tolle Sicht über den Zürichsee bis Zürich.

Variante 1: Finstersee/Sparenhütte
7,4 km, 390 Höhenmeter
Schwierigkeit: 4 (von 6)
Landschaft: 5 (von 6)

Dies ist die einfachste Variante, um via Finstersee auf den Gottschalkenberg und letztlich Raten zu gelangen. Gut kombinierbar mit der Route Raten-Panorama-Gubel für den Rückweg. Highlights: Geniesse den verkehrsfreien Anstieg und die Aussicht von der Sparenhütte.

Variante 2: Finstersee/Hintermangeli
8,2 km, 465 Höhenmeter
Schwierigkeit: 5 (von 6)
Landschaft: 5 (von 6)

Die etwas anspruchsvollere Variante, konstante relativ steile Strasse im Wald bis du beim Restaurant Gottschalkenberg wieder zurück in der Zivilisation bist. Highlights: Aussicht ab Hintermangeli über Zürichsee, verkehrsfreier Anstieg.

Variante 3: Gottschalkenberg/Schwandegg
10,5 km, 475 Höhenmeter
Schwierigkeit: 4 (von 6)
Landschaft: 6 (von 6)

Landschaftlich die wohl attraktivste Variante. Beim kleinen See nach Finstersee geht es scharf links von der Hauptstrasse weg und auf kleinen Nebenstrassen an der Priesterbruderschaft St. Pius X vorbei in den eigentlichen Anstieg mit Panoramaaussicht. Auch diese Route führt über das Restaurant Gottschalkenberg auf den Raten. Highlights: Panoramaanstieg Schwandegg, Aussicht ab Hintermangeli über Zürichsee, verkehrsfreie Route mit viel Ruhe.

Tipp 6: Sihlbrugg – Gubel – Panoramastrasse – Raten

Der Fotohalt über dem Ägerisee ist kaum zu verhindern

20,9 km, 785 Höhenmeter
Schwierigkeit: 5 (von 6)
Landschaft: 6 (von 6)

Auf verkehrsarmen Nebenstrassen vom Verkehrsknotenpunkt Sihlbrugg auf den verkehrsreichen Ratenpass? Ja, das geht. Hier die Strecke: Zuerst auf der Hauptstrasse mit Velostreifen bis Neuheim. Dort geht es links weg auf kleinen (geteerten) Wegen bis Menzingen, in totaler Ruhe. Bei Menzingen die Hauptstrasse überqueren und weiter bis zur alten Bloodhound-Stellung (Gubel) bis auf den Kistenpass. Nach einigen Metern Abfahrt gut aufpassen: Plötzlich tut sich ein gigantischer Panoramablick über den Ägerisee und die Alpen auf. Du scheinst über dem See zu schweben. Hier fährt niemand einfach vorbei ohne Fotohalt, garantiert. Dann auf kurviger Strasse dem Berg entlang bis zur Einmündig in die Ratenpassstrassse. Auf dieser muss nun noch rund 1 Kilometer bis zur Passhöhe durchgebissen werden. Highlights: Nebenstrassen nach Menzingen, Gubel (Aussicht!), Panorama Ägerisee.

Tipp 7: Weisstannen Sihlsee

Aussicht von der Vorderweisstannenweid Richtung Alpen nach anspruchsvollem Aufstieg

10,9 km, 525 Höhenmeter
Schwierigkeit: 5 (von 6)
Landschaft: 6 (von 6)

Diese Route dürfte allen Teilnehmenden des Ironbike bekannt vorkommen. Wir fahren von Euthal auf asphaltierter Nebenstrasse hoch bis auf fast 1’400 Meter über Meer, bevor es wieder runter bis nach Studen geht. Diese Route hoch über dem Sihlsee bringt dich weg von jeglichem Verkehr und katapultiert dich in eine andere Welt. Highlights: Regelmässiger, relativ steiler Anstieg auf abgeschiedener Nebenstrasse. Aussicht von der Vorderweisstannenweid Richtung Alpen.

Zusatztipp: Kletterchallenge „klein Mortirolo“

5,1 km, 530 Höhenmeter
Schwierigkeit: 6 (von 6)
Landschaft: 4 (von 6)

Bei Insidern auch als „Kleiner Mortirolo“ bekannt ist der stets steile Anstieg von Pfäffikon SZ nach St. Meinrad (Etzel). Nicht zu unrecht. Zwar ziemlich genau nur halb so lang wie das Vorbild in Italien, führt die Strasse steil bis sehr steil und im zweiten Teil im dichten Wald auf den malerischen St. Meinrad. Von dort kann die Strecke via Panoramaroute/Schindellegi (Tipp 3) angehängt werden. Highlights: Steiler, anspruchsvoller Anstieg für Kletterspezialisten.

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Marcel Kamm

Autor

Mitinhaber, Geschäftsführer. Verantwortlich für Kommunikation, Trainingsplanung, Seminare. Marcel kümmert sich um alle Belange der Kommunikation, Positionierung, Strategie und Geschäftsentwicklung. Zudem betreut er als erfahrener Coach Athletinnen und Athleten aus Triathlon, Lauf- und Radsport.

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