Am IRONMAN 70.3 Switzerland in Rapperswil-Jona wird das Tragen eines Neoprenanzugs auf der 1.9km langen Schwimmstrecke fast mit 100%iger Sicherheit obligatorisch sein. Nachdem wir dir bereits Tipps gegeben haben bezüglich dem Schwimmen im offenen Wasser, folgen hier noch einige nützliche Hinweise zum Neopren.

1. Der ideale Neoprenanzug

Es gibt mittlerweile sehr viele Anbieter von speziellen Schwimm-Neoprenanzügen, die Auswahl ist so gross wie noch nie. Doch auf was musst du achten, damit du den idealen Neopren findest?

Generelle Unterschiede: Bei allen Herstellern gibt es, vom Einsteiger- bis zum Profimodell, meistens mehrere verschiedene Modelle. Diese unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern vor allem auch in ihren Eigenschaften. Generell gilt: Während Einsteigeranzüge ein günstigeres und weniger flexibles Neopren aufweisen, sind die Topmodelle sehr flexibel und verfügen auch über ein hochwertigeres Innenfutter (das nicht nur flexibler ist sondern auch weniger Wasser aufsaugt). Dies gilt vor allem für den Schulterbereich. Du kannst dir selber vorstellen: Wenn du bei jeder Armbewegung (am IRONMAN 70.3 wirst du rund 1’500 bis 2’000 Armbewegungen machen) mehr Widerstand hast, ermüdest du entsprechend schneller. Ein Topanzug ist auch aus viel mehr Einzelteilen als ein Einsteigermodell zusammengesetzt. Dies macht die Herstellung aufwändiger, der Anzug verfügt dadurch aber meistens über eine bessere Passform und vor allem höhere Flexibilität an den kritischen Stellen.

Passform: Es ist entscheidend, dass dir der Anzug perfekt passt. Er sollte sich wie eine zweite Haut anfühlen. Das findest du nur durch Anprobieren – am besten von Anzügen verschiedener Hersteller – heraus. Ein gutes Triathlongeschäft führt Anzüge mehrerer Hersteller, denn die Passformen sind unterschiedlich und bekanntlich ist nicht jeder Mensch gleich gebaut. Idealerweise probierst du die Anzüge im Rahmen eines Neopren-Testschwimmens gleich im Wasser aus oder lässt dich im Fachgeschäft beraten (inkl. Möglichkeit, die Anzüge noch kurz im Wasser zu testen). Tempo-Sport bietet dir zum Beispiel dieses Angebot mit drei Herstellern und insgesamt elf Testschwimmen oder einer Beratung im Geschäft.

Auftrieb: Die gute Nachricht für schlechte Schwimmer: Ein Neopren gibt dir viel Auftrieb und hilft dir, mit einer besseren Wasserlage zu schwimmen. Bei schlechten bis mittelguten Schwimmern kann dadurch ein Zeitgewinn von einer bis mehreren Minuten auf 1,9 Kilometern resultieren. Generell verfügen die meisten Neoprens über ähnlich viel Auftrieb. Dieser ist auch durch das Reglement limitiert. Allerdings gibt es Unterschiede beim Auftriebsverhalten. Einige Anzüge verfügen über mehr Auftrieb am Oberkörper, andere an den Beinen und wieder andere schwimmen sich sehr neutral. Was für dich am besten passt, findest du bei einem Neoprentestschwimmen mit mehreren Herstellern heraus. Auch ein Fachgeschäft kann dich diesbezüglich kompetent beraten.

2. Tipps zum Schwimmen mit Neoprenanzug

Training: Trainiere vor dem Wettkampf einige Male mit dem Neopren, um dich an das Schwimmgefühl anzugewöhnen. Am besten im See oder sonst im Freibad. Im Hallenbad ist ein (längeres) Training mit Neopren nicht zu empfehlen, weil du da zu schnell überhitzen würdest.

Scheuerstellen: Um Scheuerstellen am Hals zu vermeiden, empfiehlt sich der Gebrauch einer Anti-Blasen-Crème. Nicht zu empfehlen ist Vaseline, weil dies den Neo angreift. Sehr bewährt hat sich zum Beispiel das Produkt „Body Glide“, welches beim Neoprenfachhändler erhältlich ist.

Tiefe Wassertemperatur: Es könnte sein, dass in Rapperswil das Wasser nicht sehr warm ist. Um nicht gleich in Schockstarre zu geraten, gibt es einen einfachen Trick: Nach dem Anziehen des Neoprens am Land und vor dem Eintauchen ins Wasser noch warmes Wasser vorne in den Anzug giessen. Das hilft, dass du länger warm bleibst. Zudem wichtig bei kaltem Wasser ist der Gebrauch einer Neopren-Badekappe oder zumindest einer zweiten Badekappe. Über diese ziehst du dann die offizielle IRONMAN-Badekappe an.

3. Pflege des Neoprenanzugs

Ein moderner Neopren hält einige Jahre. Mit der Zeit verflüchtigt sich der im Neopren enthaltene Weichmacher aber und das Material wird spröde. Das ist normal. Wichtig ist, dass du nach jedem Training im Chlorwasser den Neopren unter der Dusche abspülst. Zum Trocknen mit der Innenseite gegen aussen aufhängen. Direkte Sonnenbestrahlung sowie Lagerung in warmen Räumen vermeiden.

Kleine Risse und Löcher können mit Neoprenkleber repariert werden. Für grössere Reparaturen hilft dir dein Fachhändler gerne weiter. Tempo-Sport zum Beispiel verfügt über einen solchen Neopren-Reparaturservice.

Auf diesem Video wird dir gezeigt, wie du den Neopren korrekt anziehst:

https://www.youtube.com/watch?v=jJS8helw1IM

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Marcel Kamm

Autor

Mitinhaber, Geschäftsführer. Verantwortlich für Kommunikation, Trainingsplanung, Seminare. Marcel kümmert sich um alle Belange der Kommunikation, Positionierung, Strategie und Geschäftsentwicklung. Zudem betreut er als erfahrener Coach Athletinnen und Athleten aus Triathlon, Lauf- und Radsport.

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