Viele Triathleten können ein Lied davon singen: Im Pool erreicht man Bestzeiten und im Ernstfall, also im freien Gewässer am Wettkampf, möchte es einfach nicht klappen. Weshalb bleiben viele beim Schwimmen unter ihren Möglichkeiten?
Triathleten sind vielfach Einzelkämpfer. Auch im Training. Aber wehe, wenn noch 1000 andere Athleten gleichzeitig ins Wasser stürzen. Panik kommt auf, der Start ist für viele ein Schrecken, dem sie durch vorsichtiges Losschwimmen am Rand aus dem Weg gehen. Damit verpassen sie aber auch gleich eine dicke Chance. Denn beim Schwimmen spielt der „Wasserschatten“ eine wichtige Rolle. Was auf der Velostrecke verboten ist, sollte beim Schwimmen konsequent genutzt werden: Denn wer an den Füssen eines Mitkonkurrenten schwimmt, spart massiv Kraft (ca. 10%). Oder aber schwimmt mit gleicher Leistung schneller. Doch das bedingt, dass man auch in einer etwas stärkeren Gruppe schwimmen kann. Und da wären wir wieder beim Start. Um die Angst vor dem Getümmel in freier Triathlonwildbahn zu verlieren, gibt es nur eins:
Üben. Einerseits in Wettkämpfen. Auf der anderen Seite im Training im Pool.
Es gibt aber noch andere Faktoren, die eine schnelle Schwimmzeit ausmachen. Die Orientierung im freien Gewässer, wo es am Boden keine schwarze Linie gibt, macht sehr viel aus. Es soll Athleten geben, die hunderte von Metern mehr zurücklegen, weil sie wie betrunken Schlangenlinien schwimmen. Doch die Orientierung hat auch ihre Tücken: Wer bei jedem zweiten Zug den ganzen Kopf aus dem Wasser hebt um nach vorne zu schauen, verliert enorm viel Zug. Macht einfach mal den Test im Pool und schwimmt 100 Meter mit dem Kopf nach vorne aus dem Wasser! Hier gilt es, effizient und ohne Geschwindigkeitsverlust geradeaus zu schwimmen. Das kann auch im Pool geübt werden: Schwimmen mit geschlossenen Augen (bitte nicht in Rush-Hour!) sowie Triathlon-Schwimmen mit Orientierung nach vorne nach jedem fünften Zug.